Metzger

Die Auswahl an Waren ist ja an sich eine gute — hübsche Kerzen, leckerer Lebkuchen, so viel kann da ja auch wirklich kaum mehr schief gehen.
Ich weiß nicht, ob die Bedienung die ich erwischt hab noch neu war, aber so eine Ruhe an den Tag zu legen und so langsam zu sein, wenn wirklich viele Leute warten, ist echt ärgerlich. Ein Stern Abzug für die recht saftigen Preise (die für die recht schönen Kleinigkeiten ja noch irgendwie rechtfertigbar wären) und definitiv einen Stern Abzug für die laaaaaangsame (aber freundliche) Dame hinter der Theke.
Es gibt in Wien einfach so viele Plätze wo es Lebkuchen, Schokolade (ums Eck im Fabienne’s zum Beispiel) und Kerzen gibt, ich weiß nicht ob ich mir die Touristenmassen in Kombination mit dem Personal antun will.

Bei Metzger am Stephansplatz im 1. Bezirk kann man nicht so leicht vorbeispazieren. In diesem originellen Shop erhält man Kerzen über Kerzen für alle nur vorstellbaren Anlässe, das ist jedoch nicht der Grund wieso ich so gerne hier vorbeischaue.
Gleich beim ersten Schritt in dieses Geschäft kann man den angenehmen Duft von Lebkuchen riechen und wird durch diese Duftwolke verzaubert — ob im Winter oder im Sommer, hier kommt man in Sekundenschnelle in Weihnachtsstimmung.
Lebkuchen gibt es bei Metzger in den verschiedensten Formen und Zusammenstellungen — ob mit Mandeln, Zuckerguss, Schokolade oder Orangenscheiben, geschmacklich sind sie top!
Ein kleiner Nachteil bei Metzger ist allerdings der Preis — die Kerzen sind fast unerschwinglich und der Lebkuchen kostet um einiges mehr als in anderen Shops — dafür erhält man ihn hier das ganze Jahr über, ein Blick in die Vitrine lässt den Kunden nicht wiederstehen!
Da dieser Shop sehr zentral beim Stephansdom gelegen ist, gibt es hier auch für Touristen zahlreiche Souvenirs. Trotzdem bleibt Metzger für mich Wiens Lebkuchen-​Geschäft Nummer 1 — auf die kitschigen Souvenirs in diesem Shop könnte ich verzichten.

Ein eigentümliches Geschäft irgendwie. Der Name scheint alles zu verraten, hier befindet sich ein Metzger. Aber nirgends ist Fleisch zu sehen. Stattdessen, Kerzen, kleine Souvenirs für Touristen und Lebkuchen. Da passt irgendwas nicht ins Bild.
Der Lebkuchen hat mich auch hinein gelockt. Handgefertigt soll er sein, das klingt doch nach etwas. Und nachdem der Herbst da ist und der Winter im Anmarsch kommt sowieso die Lust auf Lebkuchen auf. Da kann es nicht schaden sich selbst zu überzeugen, was jetzt besser ist an einem handgefertigten Lebkuchen als an denen im Supermarkt.
Zuerst sieht man aber einmal Kerzen. In verschiedenen Farben und Formen. Auch für verschiedene Anlässe. Riechen tut es aber nicht nach ihnen, sondern nach dem Lebkuchen. Diesen entdeckt man dann auch auf einem Regal. Wieder, wie die Kerzen, in verschiedenen Formen und Farben– mit oder ohne Schokolade, mit Orangenscheibe oder ohne. Gut die Anlässe sind nicht unterschiedlich, bekanntlich gibt es ja immer Anlass einen zu kaufen.
Leider gibt es die Lebkuchen aber nicht offen zu kaufen und die Packungen sind sehr großzügig befüllt. Ich hab dann aber doch einen relativ kleinen gefunden und gekauft. Daheim gleich gegessen. Mein Urteil: Perfekt. Nicht zu süß, nicht zu trocken, nicht zu saftig. Ich wüsste nicht, was man besser machen kann.
Naja was den Lebkuchen betrifft. Das Geschäft selbst könnte man vielleicht von den Touristensouvenirs befreien, von den zahlreichen Sissi Bildern zum Beispiel. Man könnte die Lebkuchen offen verkaufen oder kleinere Packungen machen Man könnte die Lebkuchen Pralinen und den restlichen Lebkuchen an eine Ecke zusammen legen, damit man nicht das Kerzensortiment nach Lebkuchenpackungen durchsuchen muss. Vielleicht könnte man auch das Personal darauf hinweisen, dass die Kunden nicht verfolgen darf. Wir hatten bei unserem Besuch zumindest immer das Gefühl. Als ob wir verdächtigt würden jeden Moment eine Kerze in unseren Taschen verschwinden lassen würden. Da geht dann vielleicht die Hilfsbereitschaft etwas zu weit.
Trotzdem, wer Lebkuchen liebt und denkt, die Manner Knöpfe sind schon der kulinarische Hochgenuss, der muss zum Metzger. Da gibts nichts dran zu rütteln. Denn der Lebkuchen ist wirklich vorzüglichst und wie die Pralinen wohl schmecken werden, das werd ich sicher bald heraus finden.

Mhm! Welch unübertrefflicher Genuss! Wer Lebkuchen mag muss zum Metzger! Nein, nicht zum Fleischhauer, zum Metzger! Im kleinen Geschäft direkt in der City werden Köstlichkeiten aus traditioneller Herstellung verkauft, die den Gaumen jubeln lassen! Vergessen sind da als wohlschmeckend befundene Lebkuchenvariationen aus dem Supermarkt — was hier verkauft wird sind keine lieblos und maschinell in billige Plastiksackerln geworfenen Massenprodukte, es sind Spezialitäten die noch von echter Handarbeit zeugen! Das hat natürlich seinen Preis! Aber der ist es Wert! Das Unternehmen führt das ganze Jahr über Lebkuchen, vermutlich steigen die Absätze aber besonders im Winter! Besonders zu dieser Jahreszeit werden auch Kerzen wieder aus den Schränken geräumt, aufgestellt und zum Entfachen einer besinnlichen Stimmung in Brand gesteckt. Auch diesbezüglich ist der Metzger ein guter Tipp! Neben süßen Köstlichkeiten stehen nämlich auch Lichtspender in allen möglichen Farben und Formen sowie vielfältigen Duftnoten in den Regalen. Wer also nicht erwarten kann, dass es Winter wird, stürmt den Laden am Stephansplatz und bringt Adventstimmung ins Eigenheim.