Musa

Eigentlich bin ich ja ein Großer Museums Fan, und treibe mich oft genug in vielen davon herum. Doch da gibt es immer noch so viele, die ich noch nicht erkundet habe. Bzw. Hatte.
Heute kam das MUSA dazu. Generell habe ich auch den Eindruck dass ich nicht die Einzige bin, die noch nie hier war. Den wirklich bekannt scheint das Museum nicht zu sein. Wundert mich, bei freiem Eintritt hat man schließlich nichts zu verlieren.
Mich führe der Eyes on Monat der Fotografie ins MUSA. Hierfür wird eine Ausstellung namens «Memory Lab. Photography challenges History» gezeigt, welche ich wärmstens empfehlen kann.
Zusätzlich gibt es noch die Stargalerie, die zur Förderung junger Künstler dient — Tolle Sache, wie ich finde.
All das, sowie eine schöné Ausstellungskonzeption und eine Super zentrale Lage zum Null-​Tarif. Und zwar für alle, nicht nur die glücklichen U19. Ich werde ab sofort wohl öfter vorbeischaun.

Viel Kunst um wenig Geld? Wo gibt’s das? In MUSA. Und als erstes möchte ich betonen, dass es sich dabei Museum Startgalerie Artothek handelt. Die Bezeichnung Museum auf Abruf ist seit Jahren veraltet und nicht mehr korrekt. Warum? Weil es sich bei Musa um Museum, Startgalerie und Artothek handelt. Das Museum selbst präsentiert Werke aus eigener Sammlung, während die Startgalerie den jungen Künstlern, den Absolventen der Kunstuniversitäten eine tolle Möglichkeit bietet sich der Öffentlichkeit vorzustellen. In der Artothek kann man sich für eine sehr günstige monatliche Gebühr von 2,50 € aus einer Auswahl an Grafiken die Wiener-​Kunst zu sich nach Hause holen.
Die Räumlichkeiten sind großzügig und hell, die Werke stimmig positioniert,
der Eintritt kostenlos.
Als großer Fan der Fotografie, komme ich sehr gerne hierher. Im Herbst findet hier im Rahmen des Europäischen Monats der Fotografie wieder eine fotografische Ausstellung statt, für Wien-​Liebhaber sind aber noch interessante Wien Fotografien von Reinhard Mandl zu sehen. Witzig und originell ist die Ausstellung «Viel Erfolg», in der man sich durch die Wellpappkartons zum Erfolg durchkämpfen musst. Sehr zu empfehlen.
Das MUSA liegt zentrumsnah, neben dem Rathaus und ist öffentlich sehr leicht erreichbar (U2, 1, 2, D). Montags und sonntags ist das Museum geschlossen, an allen anderen Tagen steht es aber Groß und Klein zur Verfügung.
Eine schöné Alternative für jeden Kunstinteressierten, der trotzdem am Puls der Zeit bleiben will ohne viel Geld dafür ausgeben zu müssen. Ein nachahmungswerter Konzept, das auch an den kleinen Mann denkt.
Mit dem Blick: FB Seite kann man immer auf dem Laufenden bleiben:
Das Museum ist auch für Kinder geeignet.

Ästhetisch ansprechende Ausstellung Beauty Contest Die Schönheit ist nichts weiter als das Versprechen von Glück (Stendhal)
Nur noch bis 26. Mai!

Ja gut. Wären wir fair, so liefe das hier besprochene Museum auf Abruf, kurz MUSA, ja außer Konkurrenz. Der Startvorteil, den die ihm angeschlossene Artothek mit seiner Kunstleihstelle sich erschlich, ist kein kleiner. Kunst von Rang und, oft, gutem Geschmack leiht der finanzschwache Kunstfreund hier für zweieurofünfzig pro Bild und Monat. Dass die Unterkunft desselben ein feuchtes, schimmelbefallenes, vom Einsturz bedrohtes Dreckloch ist, muss dem freundlichen Personal ja nicht unter die Nase gerieben werden. Und versichert sind sie ja auch, die schönen Kunstwerke. Vielleicht im Zuge seiner Spionagetätigkeit für den Russen kam dem damaligen Kulturstadtrat und späteren Bürgermeister Helmut Zilk die schöné Idee, Kunst unters Volk und damit, wir sind in Wien, in den Gemeindebau zu bringen. Und die schöné Idee trägt heute Früchte.
Rang Siebzehn nämlich im Kampf um den Titel des bedeutendsten Kunstmuseums der Stadt. Und das hochverdient. Denn man anerkennt die Bemühungen im Rathaus, zeitgenössischer Kunst den Raum zu geben, den sie verdient. Und der umfasst nicht nur das feuchte, schimmelbefallene, vom Einsturz bedrohte Drecksloch des hiesigen Autors, nein, der umfasst auch das wirklich schön gestaltete Museum am nordöstlichen Eck des Rathauses. Weiß und chromgeschmückt präsentiert es Förderkunst, die der Mäzen Wien mit Steuergeld seit bald sechs Jahrzehnten in Österreich erwirbt. Das ist so löblich, dass nur mehr die Bitte bleibt, das gute Etablissement doch etwas besser zu bewerben. Denn der Besucherstrom, der sich in die Felderstraße ergießt, ja der ist ein Rinnsal.
Viel ließe sich noch sagen und doch. Auch die schönste Besprechung muss zu Ende gehen, mag es auch noch so wehtun. Wie verbleiben wir also? Das Museum auf Abruf ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen Wiens, ganz ohne Zweifel. Das sechzehntbedeutendste, würde man meinen, würde man danach gefragt. Wie auch immer. Man ist begeistert.
(Dieser Beitrag ist Teil der Serie «Wo in Wiens an Höhepunkten, Abwechslung und Vielfalt reicher Museenlandschaft finde ich die höhepunkt-​, abwechslungs– und vielfaltsreichsten Kunstmuseen der Stadt?». Nähere Infos und Hintergründe unter
).

Noch nicht allzu bekannt ist das Museum auf Abruf, das sich gegenüber dem Rathaus in der Felderstraße 8 – 10 in Wien 1 befindet. Dieses gehört der Gemeinde Wien, gezeigt werden vor allem zeitgenössische Künstler wie jetzt gerade eine Reihe von Fotographen wie Sissi Farassat, Micha Peyer und Martin Gabriel. Seit neuestem gibt es auch Tastführungen und Audioführungen für sehbehinderte Besucher.
Ich selbst habe mir die Ausstellung «Die 50er Jahre: Kunst und Kunstverständnis in Wien» gleich zweimal angesehen. In einem großen hellen weißen Raum wurde nahezu die gesamte österreichische Geschichte der Malerei in den 1950erjahren aufgearbeitet.
Längst vergessen geglaubte Namen wie Albert Paris Gütersloh, Carry Hauser, Oskar Laske und Kurt Moldovan tauchen plötzlich wieder auf. Ja, sogar ein Bild von Arik Brauer ist hier aufgehängt, Friedensreich Hundertwasser ist auch mit einem Exemplar vertreten gewesen.
Und dies alles bei freiem Eintritt!

Ein Museum auf Abruf…
Das MUSA Museum auf Abruf zeigt entlang der Aussenfassade eine interessante Reihe von Skulpturen wichtiger österreichischer Künstler in der Reihe «raum_​körper einsatz Positionen der Skulptur» bis 9.10.2010
Es befindet sich im Amtshaus der Stadt Wien und zeigt Werke der Sammlung der Kulturabteilung.
Alfred Hrdlickas «Der Gladiator «von 1962/​63, Fritz Wotruba «Mutter mit Kind «1951, Hilde Uray «Mutter mit Kind» 1958, Valie Export und andere zeitgenössische Künstler wie Edgar Honetschläger, Marc Adrian, Linda Christanell, Erwin Wurm, Dorothee Golz, Flora Neuwirth u.a. sind zur Zeit ausgestellt.
Sammeltätigkeit seit den 50er Jahren
Immer wieder neue Werke präsentiert diese einzigartige Sammlung zeitgenössischer Kunst bei freiem Eintritt. Ursprünglich als flexibles Konzept geplant, ist sie eine langjährige Einrichtung geworden, die den Namen behalten hat und auf 600 qm Ausstellungsfläche bildende Kunst zeigt. Die Sammlung entstand 1951 durch die bis heute anhaltende Ankauftätigkeit der Kulturabteilung von Wiener Künstlern und ist mittlerweile eine umfangreiche Zusammenstellung der österreichischen bildenden Kunst. Eine aus Fachleuten bestehende Jury wählt jährlich 100 Werke für Ankäufe aus. Daraus ermittelt sich auch die Position der Stadt Wien, was Kunsteinkäufe angeht. Insofern ist «raum_​körper einsatz Positionen der Skulptur» auch eine Leistungsschau der Stadt Wien hinsichtlich der Position in der sich die Stadt Wien der Kunst und Skulptur gegenüber befindet.
Kunst zu verborgen
Eine Artothek ergänzt die Werkschau und soll die Schnittstelle zwischen Bevölkerung und österreichischer bildender Kunst sein. In dieser Artothek können alle in Wien lebenden Personen Bilder ausleihen, maximal 4 Bilder für 12 Monate. Die Leihgebühr beträgt 2,50 € pro Bild und Monat. Ein Lichtbildausweis und Meldedaten sind bei der ersten Entlehnung mitzubringen.