Tauschzentrale

Für mich gibt es ja zwei Arten von Second Hand-​Shops: Die riesig-​großen, mit viel zu viel Zeug vollgestopften, bei denen man trotz der großen Auswahl in hundert Jahren nichts findet einerseits, die kleinen, hippen und/​oder exklusiven, die ausgewählte Ware anbieten auf der anderen Seite. Die Tauschzentrale, nun, die gehört ganz eindeutig zu ersterer Kategorie.
Denn hier findet man in seiner Größe zwar vielleicht hundert Hemden — aber diese sind dafür allesamt fast grotesk unansehnlich. Und so geht’s auch mit Hosen, Schuhen, Jacken und was es hier sonst noch so geben mag: Ich habe hier noch nie etwas gekauft. Und nachdem meine Abstecher hier immer sehr unergiebig waren, habe ich es inzwischen aufgegeben, hier noch vorbeizuschauen.
So sehr ich Second Hand-​Shops liebe: Mich hier durch riesige Mengen an Müll zu wühlen und mich mit den gefühlten fünfhundert Menschen, die neben mir in dem Laden sind, um die zwei bis drei schönen Stücke zu prügeln, die es wohl auch hier geben muss, nein danke.

Ich weiß wirklich nicht was ich falsche mache, aber irgendwie bin ich von keinem Second Hand-​Laden in Wien so richtig begeistert.
Ich kenne das aus meiner Heimatstadt so, dass die Waren die angenommen werden wirklich gut aussortiert werden — alles was sehr mitgenommen aussieht, Löcher hat oder einfach modisch untragbar ist wird gar nicht erst angenommen. Dadurch hat man dann eine Auswahl, die auch in das modische Jahrzehnt passt und einfach tragbar ist.
In den meisten Läden in Wien hat man allerdings das Gefühl, dass wirklich alles angenommen wird. Und wenn man dann hauptsächlich so uralte Fetzen aus den 70ern sieht, habe zumindest ich schon keine Lust mehr zu stöbern. So geht’s mir auch bei der Tauschzentrale an der Mariahilferstraße. Beim Reinkommen weht einem erst einmal ein Schwall von Desinfektionsmittel in die Nase — irgendwie doch ein ungutes Zeichen, oder? Es gibt Unmengen an Kleidungsstücken für Männer und Frauen — sogar Brautkleider findet man hier! Klar, wenn man wirklich sucht findet man bestimmt das ein oder andere Teil, dass noch gut in den heimischen Kleiderschrank passen könnte, aber wie bereits erwähnt, auch hier wird wirklich alles angeboten was nicht kaputt ist.
Ein bisschen schockierend fand ich die Auswahl an Unterwäsche — ich vermute jetzt einfach mal, dass die aus einem Abverkauf eines Ladens stammen — denn wirklich getragene Unterwäsche kann man wohl kaum verkaufen, oder?
Man findet hier auch einiges an Schmuck und schönen Taschen, die sind allerdings noch recht teuer. Aber gerade die Ledertaschen sehen aus wie neu — und da kommt man bestimmt billiger weg als wenn man sie neu kauft.
Ich schließe aus dem Ganzen, dass ich wohl einfach nicht so «Second Hand-​tauglich» bin — nicht weil ich gebrauchte Sachen nicht tragen würde oder weil ich markenverwöhnt bin — überhaupt nicht, aber in solchen «Hardcore-​Second-​Hand-​Läden» fühl ich mich einfach nicht wohl.

Das Geschäft besteht seit 1965, also schon ziemlich lange. Der Andrang ist immer groß und das Geschäft, obwohl 700qm groß, wirkt sehr klein, da alles mit Ware vollgestopft ist.
Hier gibt es vom Babystrampler bis zum Fahrrad so gut wie alles zu guten Preisen. Manchmal teuer, aber man muss eben suchen. Meist bekommt man für wenig Geld wirklich sehr gute Qualität.
Das die Kleidung schon mal getragen wurde, stört mich persönlich eigentlich nicht, solange sie nicht kaputt und doch sauber ist. Außerdem wasche ich solche Sachen zu Hause nochmals. Schadet ja nicht.
Was mich aber ein wenig gestört hat, ist der durch die übervollen Räume etwas strenge Geruch und ich bin wirklich kein Mimoserl.
Wenn man selbst etwas verkaufen will, muss man vorher einen Termin vereinbaren. Es wird nur mehr Sperrgut, wie zum Beispiel Fahrräder, Möbel, etc. sofort angenommen.
Die Ware muss in einer Kiste, Bananenkistengröße, übergeben werden.
Es wird eine Bearbeitungsgebühr von 10, – € pro Artikel eingehoben, plus 10, – € für die Liste. Dies finde ich schon ein bisschen happig.
Aber wenn man dringend Geld braucht, warum nicht. Die Tauschzentralen sind immer seltener geworden und diese hier wird sehr stark frequentiert. Also die Chancen, etwas loszuwerden, sind relativ groß.

Elektrogeräte, Möbelstücke, Hausrat, Sportgeräte, Bekleidung, Spiele… für groß und klein ein Sammelsurium an Second-​Hand-​Ware das das eine oder ander Kleinod in sich birgt.
Oft muss man lange stöbern, bis man findet was man sucht — oder nicht sucht und das versteckt auf einen wartet. Und wenn man sich Zeit dafür nimmt, lässt sich schon mal der eine oder andere Schatz zu Tage befördern.
Es ist sicher einer der besten Plätze für Second-​Hand in Wien und das noch an der Mariahilfer Straße, einem «Zentrum» für den großen Einkauf.
Was mich oft zum Stöbern dort hin führt, sind Sakkos, Altherrenhüte :) oder ausrangierte Sonnenbrillen… bestimmte Dinge gibt es nur an Orten wie diesen zu finden.
Und wer nicht finden will, kann was er nicht mehr benötigt, in brauchbarem Zustand, dort abgeben und dabei auch noch etwas verdienen.

Second Hand Shops gibt es in Wien ja einige. Mein Favourite unter Ihnen ist allerdings die Tauschzentrale am oberen Ende der Mariahilferstraße in der Nähe des Westbahnhofs. Hier kann man wirklich alles mögliche finden und zu meist sehr günstigen Preisen erwerben. Obwohl der Laden ein klein wenig grau wirkt, ist er für mich oft eine wahre Fundgrube. Da ich sehr Preis-​Leistungsverhältnis orientiert bin, schau ich oft beim Einkaufsbummel auf der Mariahilferstraße hier vorbei. Neben Bekleidung aller Art, finden sich hier auch Bücher, Antiquitäten sowie Waren aller Art. Zusätzlich kann man hier auch seine eigenen ausgedienten Sachen, sofern sie noch von annehmbarer Qualität sind an den Mann bringen. Die Sachen werden praktisch auf Kommission angenommen, und bei Verkauf in der Tauschzentrale dann auch vergütet. Für Besonderheiten, die ganz sicher verkauft werden, wird manchmal auch gleich der vereinbarte Betrag ausgezahlt. Ein guter Laden für Leute, die gerne auf gut Glück stöbern, oder ihre alten, noch guten Sachen nicht einfach wegwerfen, sondern unter Umständen auch noch zu Geld machen wollen.