Das Theater des Augenblicks ist mein Lieblingstheater, es wirkt familiär, nicht überkandidelt und besticht mit Güls roter, gläserner Bar. daskunst belebte diesen Spielort seit September 2009 alternativ, zum Eröffnungsfest gab die KünstlerInnengruppe Auszüge aus den wichtigsten Theaterstücken im politischen Kontext, wie No Man’s Land, Warum das Kind in der Polenta kocht, oder Experimen(t)sch. Harte Arbeit und viel — unbezahltes — Engagement der daskünstlerInnen lenkten die Aufmerksamkeit wieder auf diesen Ort, der nach Angaben eines Pensionisten schon immer ein Theater war. Die alte Baustruktur muß renoviert werden, Unwetter der Vorjahre hinterließen ihre Spuren an den Wänden. Der Bühnenraum mit 99 Sitzplätzen und voller Theaterausstattung wurde liebevoll verbessert, neue Technik und Multimedia installiert. Im Barraum steht ein altes, verstimmtes Klavier, wenn Chopin sein Stück nach Gimenas temperamentvoller Interpretation hören hätte können, er hätte das Instrument sogleich gestimmt. An den Wänden fanden Ausstellungen diverser KünstlerInnen ihren Ort, unter anderem Oscar Romps Jazzbilder in Öl.