Wald der Ewigkeit

Die Zurück-​zur-​Natur-​Rufe hallen auch durch die jenseitige Berufsbranche. Wirklich eins sein mit den Würmern, als Pflanzendünger für neues Leben sorgen. Für die Idealisten gibt es einiges zu tun — auch wenn die Zeit gekommen ist, darf man sich nicht auf der faulen Haut ausruhen.
Für solch fleißige Tote gibt es auch ein eigenes Refugium. Und das findet sich am Westrand Wiens in Mauerbach.
Ein breiter Forstweg führt vom Parkplatz auf der Mauerbachstraße zum Waldstück mit dem idyllischen aber gleichzeitig auch etwas beunruhigenden Namen «Wald der Ewigkeit».
«Baum des Friedens», «Baum der Liebe», «Baum der Freiheit» haben sich die grünen Riesen auf Bandagen umgebunden. Der Boden zeigt unter dem grünen Dickicht seine Narben. Es dürften hier schon so einige Naturliebhaber das Erdreich durchgemischt haben.
Um die Natürlichkeit des Ortes zu bewahren, werden biologisch-​abbaubare Urnen verwendet, Grabsteine gibt es keine. Ebenso ist das Ablegen von Kränzen und das Abbrennen von Kerzen untersagt.
Und wieder einmal zeigt sich: Der Wiener und der Tod sind zwei Haberer, die sich ewig die Treue halten aber auch gerne gemeinsam neue Wege beschreiten. In diesem Fall ein neuer alter Weg.