Bottaccio Vor kurzem gelang es mir einige befreundete Genießer in mein Lieblingsrestaurant der Region, das Bistro Bottaccio im Maritim Airport Hotel, zu locken. In solchen Situationen liegt immer ein gewisser Druck, möchte ich doch meine Mitstreiter nicht enttäuscht wissen. Ich reservierte also einen Tisch für 5 Personen über das Veranstaltungsmanagement des Hotels, das wie immer äußerst freundlich und professionell war und betrat Dienstag Abend zur verabredeten Zeit um 19:30 gemeinsam mit meiner lieben Begleitung das enorme Foyer des Maritim Airport Hotels. Am Eingang des Bottaccio wurden wir sehr nett begrüßt, meine Begleitung war so ungeduldig, dass sie das wait-to-be-seated ignorierte. So wurde ich alleine an unseren Tisch geführt, an dem schon eine unserer Freundinnen saß. Hinsichtlich des Ambientes verweise ich auf meine bisherigen Kritiken. Ich liebe einfach die Gestaltung von Restauranträumen mit starkem Art Déco Akzent. Unser Tisch war perfekt eingedeckt. Edles Tafelsilber, kunstvoll gefaltete Servietten, makellose Tischwäsche, leuchtende Kerzen in edlen Ständern. Eine ganz wunderbare Atmosphäre. Ein Flasche eisgekühltes Vittel war bereits in einem Kühler serviert und die Karte der benachbarten Nightflight Bar wurde zur Aperitifwahl gereicht. Hieraus wählte ich schnell einen Negroni, meine Begleitung einen Daiquiri, die in der Bar perfekt zubereitet wurden und nach dafür angenehmer Wartezeit serviert wurden. Sehr erfreut war ich, als ich feststellte, dass eine meiner absoluten Lieblingsbedienungen, die äußerst nette und attraktive Frau J. Schulze, gemeinsam mit einer Kollegin für uns zuständig sein würde. Der Service war dann auch mit vornehmer Zurückhaltung dezent, herzlich und freundlich. Die beiden noch fehlenden Mitgenießer trafen auch nach kurzer Zeit ein, und wir konnten mit der Menuwahl beginnen. Die aktuelle Karte hat Ihren Schwerpunkt auf Spargel und Grillgerichten, bietet jedoch noch weitere Köstlichkeiten aus der deutschen und mediterranen Küche. Ich entschied mich sehr schnell für Coquille St. Jacques mit Belugalinsen und Pata Negra als Vorspeise(alternativ liebäugelte ich noch mit Gruyère, gebacken mit Walnuss und Feige oder pochiertem Wachtelei in Spinatcreme mit Piment d’ Espelette) und einem Rumpsteak medium-rare an Sauce Bearnaise, gebraten frischen Waldpilzen und Pommes Gratin. Weiterhin wurden diverse Salate, Nienburger Spargel mit Filet vom norwegischen Lachs sowie Kotelett vom Havelländer Apfelschwein(eine der Spezialitäten des Hauses) an Portwein Jus gewählt. Zunächst wurden verschieden frische Brotsorten mit diversen Butterarten gereicht, die sehr gut ankamen. Als Amuse Gueule wurde ein Espressotässchen von Cocos-Minz-Gurken Crème gereicht, die allen hervorragend schmeckte — ein schöner Start! Das Bottaccio bietet eine große Auswahl an offenen Weinen, so dass diejenigen unter uns, die keinen Cocktail hatten, hier auch schnell etwas als Begleitung zur Vorspeise fanden bzw. sehr gut beraten wurden. Nach angenehmer Wartezeit wurden die Vorspeisen gebracht. Meine war perfekt angerichtet — ein Photo wäre hier einmal angebracht gewesen. Und sie schmeckte himmlisch. Die Coquille St. Jacques waren perfekt zubereitet und boten mit dem Pata Negra eine herausragend harmonische Komposition. Sensationell! Zur Hauptspeise wählte ich einen offenen Chianti Ruffino Riserva, der zeitgerecht, perfekt serviert wurde. Dann die Hauptspeisen. Bei meinem Rumpsteak wurde der Garpunkt leider nicht optimal getroffen. Aufgrund der Fleischqualität schmeckte es dennoch gut. Etwas verwirrt war ich hinsichtlich der Sauce Bearnaise, die in einem kleinen Töpfchen serviert wurde. Sie sah nicht aus wie eine und schmeckte nach zaghaftem Probieren auch nicht wie eine. Da stand auch schon ein Servicemitarbeiter hinter mir und tauschte die Töpfchen. Ich hatte eine Hollandaise bekommen… Die Verwirrung ging noch weiter, als Portweinjus nachbestellt wurde und Cognacsauce gebracht wurde, die sehen sich aber auch verteufelt ähnlich. Die Fehler wurden jedoch schnell und professionell behoben. Insofern nur 0,5 Sterne Abzug. Meine Sauce und die Beilagen schmeckten herausragend, insofern auch für das Essen 4,5* Anschließend wurden selbstverständlich Desserts und Kaffee angeboten. Ein Dessert schaffte leider keiner von uns, dafür aber Espressos, die mit guter Créma und einer Étagère voller himmlischer Trüffel serviert wurden. Das war mal wieder ein wunderbarer Abend im Bottaccio. Meine Empfehlung für einen entspannten, genussvollen Abend in leichter und angenehmer Atmosphäre!