Göller Brauereigasthof Drosendorf

So ein schlechtes Essen. Unfreundlich...Unmöglich für sein Geld.

Seit mehr als 10 Jahren fahren wir am Brauereigasthof Göller vorbei — nicht unbedingt achtlos, aber was mich bisher von einem Besuch abgehalten hat, ist die Tatsache dass dieser Gasthof im Ruf steht die besten gefüllten Täubla (Tauben) im Umkreis anzubieten. Als zugereister Franke hat mich diese typisch fränkische Spezialität von einem Besuch abgehalten. Dennoch haben meine Frau und ich heute uns spontan zu einem Besuch überredet.

Gegenüber des Gasthofes ist ein großer Parkplatz gelegen, obwohl deutlich als Kundenparkplatz kenntlich gemacht ist dieser ständig durch Fremdparker fast vollständig belegt, ein Ärgernis nicht nur für Gäste sondern auch für den Gastwirt. Dennoch erobern wir am äußersten Ende einen Stellplatz der in einer großen Wasserpfütze liegt.

Wir betreten zur besten Mittagszeit das Lokal und sind trotz vollständig belegtem Parkplatz die ersten Gäste. Im Laufe unseres Aufenthalts werden etwa 4 – 5 Tische besetzt sein. Eine sehr freundliche Bedienung begrüßt uns sehr freundlich, links ein kleiner etwas abgeteilter Raum, rechts ein großer Raum der abtrennbar ist, im vorderen Teil dunkles Holz, im hinteren helles freundliches Holz alles etwa hüfthoch dann Strukturputz und Holzdecken. Eine sehr freundliche, helle Beleuchtung. Die Einrichtung typisch fränkisch, etwas in die Jahre gekommen aber sehr gepflegt, dezente Dekoration auf allen Tischen kleine Vasen mit frischen Tulpen, der ach so vermisste Frühling hat hier schon Einzug gehalten.

Die Bedienung bringt uns, nach reichlich eingeräumter Zeit zum Platz nehmen, die Speisekarte, die zum Mittagstisch aus einem Blatt Papier besteht. Die Abendkarte ist in Leder gebunden und macht etwas mehr her, hier sind auch die Getränke aufgelistet, incl. Einer Weinkarte die Weißweine ausnahmslos aus Franken beim Roten ist ein Italiener dabei. Der Weißwein liegt für 0,25 Ltr. Zwischen 2,60 — 3,60 der Rote zwischen 3,20 — 4, – . Dennoch ist das was auf der Mittagskarte steht ausreichend und für einen Donnerstag in einem fränkischen Gasthof mehr als zufriedenstellend. Es beginnt mit einer Suppe, zwei /​drei Fischgerichten (erfreulicherweise mal kein Karpfen — sondern richtigen Fisch, fränkische Küche (z.B. Ochsenbäckchen, Kren, Eintopf usw.) Schnitzel, Stecks. Die Getränke (Bier, Limo, Cola) kommen aus eigener Herstellung.

Wir bestellen eine Cola Mix (0,5 Ltr. = € 2, – ) ein Lagerbier (0,5 Ltr. = 2 — ) Da das Bier im Raum Bamberg in einigen Verbrauchermärkten zu erwerben ist habe ich keine große Erwartungen und bin sehr angenehm überrascht. Weiter so.

Wir haben uns für ein Schweizer Schnitzel mit Pommes (8,90) und ein Szegediner Gulasch mit Knödeln (6,90) Vorab wird zu beiden Gerichten ein Beistellsalat serviert. Karotten, Weißkraut, Eisberg, Lollo Bianco/​Rosso in einem einfachen aber sehr leckeren Dressing aus Essig/​Öl, obenauf ein Dressing dass einen leichten Touch nach Senf hat, das Ganze ist mehr als lecker und war hier nicht so zu erwarten. Das Schweizer Schnitzel bestand aus zwei perfekt panierten Pfannenschnitzeln vom Schwein die mit Tomatenscheiben einem kräftigen Käse überbacken waren, die Pommes waren Wellschnitt. Das Gericht als Ganzes bewertet= perfekt. Das Szegediner Gulasch war aus sehr zartem Schweinefleisch, das Sauerkraut in der Sauce, ach was Sauce — das war ein Traum — auf den Punkt verkocht, dennoch erkennbar vorhanden, mit einer leichten nicht vordergründigen Schärfe die lange sehr unaufdringlich vorhanden bleibt. Die beiden Knödel sehen sehr gleichmäßig Uniform aus, schmecken jedoch weitaus intensiver als die übliche Industrieware.

Ein Gemischtes Eis (drei große Kugeln) € 2,40 und ein Weinbergpfirschbrand € 1,90 runden nun ab. Der Weinbergpfirsich ist mild, weich, und hat einen intensiven Geschmack nach ungezuckertem Marzipan wie ich es selten getrunken habe. Ich kenne einige Leute die sich hier geradezu wohlfühlen würden. Nun war meine Neugierde geweckt und ich habe noch den fränkischen Quittengeist (€ 2,50) der ist ebenso mild und sauber gebrannt, jedoch kann er im Geschmack nicht ganz mithalten.

Zu erwähnen ist noch die Bedienung, so etwas von nicht aufgesetzt freundlich findet man sehr selten. Sie hat ohne zu zögern die Bezugsquelle des Weinbergspfirsichs genannt, war stets ansprechbar, ohne aufdringlich zu sein — sie passt zu 100% in dieses sehr viel fränkische Atmosphäre austrahlende Gasthaus. Hier bleibt einem nichts anderes übrig als sich wohlzufühlen und einfach nur zu genießen. Wir kommen bestimmt bald wieder.

Göller in Drosendorf ist ein typischer fränkischer Brauereigasthof. Auf der gegenüber liegenden Straßenseite ist ein großer Parkplatz und der Stadtbus hält auch vor der Tür.
Der Wirt hat Bauch und ist nicht aus der Ruhe zu bringen. Sein Bier schmeckt sehr gut. Er braut immer mal ein zusätzliches anderes Bier.
Das essen ist fränkisch. Manchmal gibt es auch Sachen, die man in so einer Gaststätte nicht erwartet. (Wallerfilet). Wir hatten eine schmackhafte Leberknödelsuppe und Lammhaxe mit grünen Bohnen und Kloß zu 8,40 €. Die Portionen sind groß.
Es braucht keiner Angst haben zu verhungern.

Es gibt unter der Woche eine Wochenkarte und am Sonntag eine Tageskarte. Immer Abwechslungsreich. Oft steht eine Anzeige im FT was es gibt.

Ich kann Göller in Drosendorf nur empfehlen.

Es waren Schnitzelwochen, d.h. diverse Schnitzelvariationen:
Bolognese, mit Speck und Limburger, Bauernschnitzel, Knoblauch, Wasapi (Meerettich), griechisch, Lauch´…Speziell das Wasapi war überragend, serviert mit Spaghetti. Noch nie gehört, einfach probiert und ins Schwärmen geraten. Alles Pfannenschnitzel, ausgetrocknete Friteusenschnitzel gibt es nicht.
Jedes Schnitzel, grosse Portion € 5,50. Überragend auch das Urstoff Bier

Ich war zum wiederholten Male im Gasthaus Göller obwohl ich 400 km weg wohne. Dieses Mal allerdings allein. Das Bier war wie immer perfekt, auch das Essen war wie gewohnt schmackhaft.
Da dies ein normaler Wochentag war, gab es die normale Speisekarte. An den Wochenenden sowie an besonderen Anlässen lässt der Koch Georg junior eine aussergewöhnliche Mischung aus guter Hausmannskost und ausgefallenen Zutaten vom Stapel (z.B. Cordon bleu mit Pizzabelagfüllung — genial).

Nachdem ich schon vor längerer Zeit gelegentlich im Göller gegessen habe, ging ich mit einer Freundin wieder mal hin. Bestellt wurde ein «Schäuferla», wie es in Franken üblich ist.
Es blieb der Eindruck, dass nur die Klösse und der Wirsching frisch sind. Eine extra bestellte Beilage war wirklich nicht besonders.
Ich frage mich, was aus der guten alten soliden Gaststätte geworden ist.