Mehrere Jahre versuchte Herr Dieter Eisenreich den vom Vorpächter heruntergewirtschafteten Betrieb als Restaurant wieder hochzubringen, doch scheinbar dürfte ihm«das rechte Handerl» dazu gefehlt haben. Woran es liegt ist schwer zu sagen, seine Speisenqualität war sehr gut, dennoch sind ihm die Gäste ausgeblieben. Ende Oktober 2015 hat er endgültig das Handtuch geworfen und das Lokal zur Weiterführung in die Hände des bewährten(Ex)-Teams der Klein Steiermark gelegt, jenem Gasthaus im Schweizergarten, das gerade einmal 100m von hier entfernt ist. Diese, wie es mir erscheint, Flucht des Kl. Stmk. Teams hierher ist mir persönlich nicht ganz verständlich, denn die Kl. Stmk funktionierte jahrelang gut, wurde aber 2014 von einem Chinesen(der Name sollte unerwähnt bleiben) aufgekauft. Und damit begann ein kulinarisches Desaster. Mehr davon jedoch nicht hier. Mein Erst-Besuch unter der neuen(für mich«alten») Führung wurde fällig. Ich stelle den Wechsel deutlich fest. Das mir vertraute Team unter Frau Gabriela Astl begrüßt mich. Im Schankraum sitzen im Gegensatz zu vorher nun Leute, damit verbunden auch wieder Rauchererlaubnis. Danach folgt ein zweiter Raum, den eine alte Weinpresse und Kachchelofen ziert. Es gibt noch einen dritten Raum, der durch eine Tür getrennt ist, dieser eignet sich für geschlossene Gesellschaften. Am Ambiente und Interieur wurde nichts geändert, selbst Geschirr und Kaffeelieferant wurden beibehalten. Bierlieferanten sind Gösser und Puntigamer, Weine gibt es neben den Schankweinen zwei, drei zusätzliche Sorten, die variieren können. Somit ist dieses Lokal in den kaiserlich herrschaftlichen Gemäuern neben dem Heeresgeschichtlichen Museum(HGM) mein(neuer) kulinarischer Hotspot für bodenständig gute Wiener Gasthausküche, nun an verlegtem Standort. Das versöhnt mich; der Abgang des Herrn Eisenreich tut mir persönlich jedoch schon leid. Es wird mir sicher der große Gastgarten im Schweizergarten abgehen, aber Ich freue mich auf die bevorstehenden Sommermonate, wenn ich im Arkadenhof unter dem schattenspendenden Baum im Gastgarten sitzen kann. Er verfügt über ein bescheidenes Platzangebot, wird wahrscheinlich muglvoll sein, bietet dafür ein anmutig, gehobenes Ambiente, vorausgesetzt man pflegt ihn auch, was unter alter Führung vernachlässigt wurde. Ich freue mich nun hier auf die g’spaßigen Kellner, die mir schon ans Herz gewachsen sind mit ihrem betont wienerischen Charme, jener Art von Konversation, die versucht den schnöden Alltag durch Umformulierung der Worte erträglich zu gestalten, und das im Wiener Dialekt, kurz gesagt, dem Weaner Schmäh. Ich schicke voraus, dass es nicht jedermanns Sache ist, diesen auch zu ertragen, stufe das aber als deren Pech ein. Aus Bewertungen der Kl. Stmk ist häufig zu entnehmen, wie dies bei bestimmten Gästen nicht ankommt. Sie sind also hier von mir gewarnt und betreten ab sofort das Lokal auf ihre eigene Gefahr :-). Geboten wird ein guter Querschnitt durch österreichische Speisen, die für mich mit klassischen Rindsuppen beginnen. Diese sind von Mal zu Mal unterschiedlich. Hin und wieder schmeckt man den Glutamatverstärker etwas zu stark heraus, wie unlängst bei einer Nudelsuppe aber in der Regel wird damit gespart und nicht intensiv wahrgenommen. Typisches Wirtshausmerkmal. Neben gängigen Wirtshausgerichten kann ich hier besonders die Pfandlgerichte hervorheben wie z.B. das Arsenalpfandl, bestehend aus Schweinsmedaillons mit Speck in Schwammerlsauce mit Nockerln oder das geradezu himmlische Rostbratenpfandl, in dem Gemüse mit angeröstet wird und fantastisch gewürzt ist. Beim Rindfleisch kommt es(wie üblich) darauf an, dass es neben dem Braten auch gut gegart ist, sonst kann es zäher ausfallen, was beim Schweinfleisch weniger riskant ist. Serviert wird es in einem schönen Eisenpfandl, was auch optisch einiges hergibt. Nachspeisen sind durchwegs hausgemacht und verdienen üblicherweise die Note gut bis sehr gut. Meine beiden letzten Palatschinken, einmal mit Nussfülle und Schokosauce und einmal mit Marmelade könnte die Oma zu Haus eigentlich kaum besser machen. Als Fazit kann man ziehen, dass hier ein solides Gasthaus zu seinen ursprünglichen Grundwerten wieder zurückgekehrt ist, damit es sich nach gewisser Emanzipation von chinesischer Herrschaft wieder der heimischen Mentalität samit Kochkunst verpflichtet fühlt. Ich bin Frau Astl und Ihrem Team für diese Neuentwicklung sehr dankbar und stehe als Stammgast gerne wieder zu Verfügung, denn auch ich habe mich eine Zeitlang dieser Vorherrschaft entzogen. So kann ich dieses Gasthaus jedermann auch gerne(wieder) weiterempfehlen. Ich werde dieses Mal die Wertung mit 3 Sternen versehen, damit für künftige Entwicklungen Luft nach oben verbleibt und hoffe natürlich nicht, dass der Schuss auch rückwärts erfolgen könnte. Eigentlich erwarte ich nach einiger Zeit die Aufwertung auf 4 vornehmen zu können, aber ich bin altersbedingt schon etwas vorsichtiger mit Voschusslorbeeren geworden. :-)
Bernd K.
Rating des Ortes: 4 Eschborn, Hessen
Nettes Restaurante. Das Essen ist gut und sein Geld wert. Der Wirt ist sehr engagiert und freundlich.
Isolde T.
Rating des Ortes: 4 Wien, Österreich
Das Arsenal selbst ist ja schon einen Besuch wert, auch als Hundebesitzer weiß man diesen Ort unweit des Schweizergartens zu schätzen, aber die K&K Stuben sind noch ein zusätzlicher Anziehungspunkt. In den historischen Gewölben in der Ghegastraße lässt sich im schönen Garten ein Abend ganz angenehm genießen, so kann man sich gleich im doppelten Sinne auf eine Zeitreise begeben: auch kulinarisch wird man mit besonderen Schmankerln aus der Kaiserzeit verwöhnt. Historische Arkaden, Gewölbe und Lichthöfe lassen nostalgische Gefühle aufkommen, als hier noch Soldaten der K&K-Zeit zugange waren — die Speisekarte spannt gekonnt einen genussreichen Bogen: Altbewährtes aus der österreichisch-böhmischen Küche findet sich hier ebenso wie saisonale Gerichte und Leckeres aus der Mehlspeisküche. Auch für Vorträge und Firmenfeiern bestens geeignet lässt es sich hier ebenso an liebevoll dekorierten Tischen privat feiern.
Mariella K.
Rating des Ortes: 5 Rom, Italien
Nahe dem Südbahnhof oder besser gesagt nahe dem derzeit in Planung befindenden Hauptbahnhof liegt das Restaurant«K & K Arsenalstuben», mitten im Arsenalgebiet mit den schönen roten Backsteinhäusern. In diesem Restaurant habe ich schon einige Male den besten Tafelspitz von ganz Wien gegessen, doch leider wurde dieser von der Speisekarte entfernt. Würde dieser wieder in die Karte aufgenommen werden, könnte ich nur Lobeshymnen über dieses Restaurant verkünden. Einmal abgesehen von dem sich nicht mehr im Angebot befindenden Tafelspitz schmecken aber auch die anderen Speisen ausgezeichnet — ein Klassiker ist sicherlich das«Arsenal Cordon Bleu», welches häufig bestellt wird, und auch die hervorragenden Käsespätzle sind zum weiterempfehlen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Bedienung sehr freundlich ist und die Gäste meist mit ihrem guten Schmäh erheitert. Ein Besuch der K & K Arsenalstuben könnte auch mit einem Besuch im Heeresgeschichtlichen Museum verbunden werden, welches sich in unmittelbarer Nähe befindet.