Seit Jahren war auf das Lokal Zur Bast in Punkto Hausmannskost verlass. Leider entspricht diese Qualität offensichtlich nicht mehr dem aktuellen Stand. Die Flasche mit stillem Mineralwasser ist optisch zwar originalverschlossen(das heißt, die Zacken der Metallkappe sind intakt), wenn man die Flasche aber öffnen will, merkt man dass die Kappe nur lose auf der Flasche sitzt. Von Mineralwasser kann geschmacklich keine Rede sein, die Flaschen werden offensichtlich mit Leitungswasser wiederbefüllt und dafür 2, — verrechnet. Diese Gepflogenheit haben wir in den letzten Jahren immer nur milde belächelt und auf Grund der Qualität der Speisen dem Lokal«durchehen lassen». Bei unserem letzen Besuch war aber eben diese Qualität nicht mehr zu merken. Das schon so oft bestellte Bast Cordon Bleu schwamm dieses Mal fingerhoch in einer hellen, wässrigen nicht näher definierbaren Sauce, die geschmacklich einfach nur grauslich war. In exakt derselben wässrig verdünnten Packerlsauce schwammen die Schweinsmedaillons meiner Begleitung. Das Fleisch selbst war zäh, die Tiefkühl-Kartoffelkroketten ersoffen regelrecht in der Sauce und die Speckfisolen waren unessbar. Die Fisolen selbst waren halbroh und ungewürzt und mit rohem(!) Speck umwickelt. In meinem Lebtag hab ich noch nie in einem Lokal Speckfisolen serviert bekommen, bei dem der Speck nicht angebraten war… Für diese Portion auch noch 14,70 zu berechnen kann ich nur als Frechheit bezeichnen. Auf unseren Unmut hingewiesen hat die Kellnerin nur mit der Schulter gezuckt und gemeint sie wird es dem Koch sagen. Aha. Na dann. Das war unser letzter Besuch.
Uc0g
Rating des Ortes: 4 Wien, Österreich
Das Gasthaus Zur Bast wurde vor etwas mehr als 12 Jahren sozusagen aus dem Boden gestampft. An dieser Stelle(genau an der Ecke Oriongasse /Haidestraße) war vorher niemals ein Gasthaus. Warum heißt es Zur Bast? BAST ist die Abkürzung für BezirksAbgabeSTelle(siehe LGV-Frischgemüse). Hier brachten schon viel früher die Gärtner von der Simmeringer Ha’d ihre geernteten Gemüse zwecks Vermarktung hin, und gleichzeitig gab es auch eine Gratisentnahmestelle, wo man für den Hausgebrauch(also haushaltsübliche Mengen) Gemüse aller Art, oft nur vor wenigen Stunden geerntet, gratis abholen durfte. Dieses Gemüse war einfach nicht mehr für den Handel in Ordnung, weil die Paprika, Gurken, Paradeiser, etc. entweder Sonnenflecken, Erdflecken oder sonstige optische Mängel hatten. Für uns Kinder war es ein Paradies hin mit dem Radl und frischestes Gemüse holen! Das gibt es seit dem Neubau des LGV-Logistikzentrums(1996) an diesem Ort nicht mehr(siehe ). Der LGV versorgt übrigens in der Gemüsesaison mit bis zu 60% des Gesamtbedarfes die Stadt Wien(Märkte, Supermärkte). Einmalig in einer Metropole und man kann sich vor Ort auch von den Gärtnern ein Bild machen. Heute in der Früh geerntet und oft bereits am selben Tag im Supermarkt zu kaufen ein Hoch auf den LGV und auf diese Qualität. Auch gibt es mittlerweile hier Gärtner, die sich besonders auf den Anbau von frischen Kräutern spezialisiert haben. Das Lokal Zur Bast steht noch dazu auf historischem, wenn auch weniger erfreulichem Boden. Hier befand sich für kurze Zeit ein Nebenlager des KZ Mauthausen ein Gedenkstein, der permanent geschmückt und gepflegt wird, erinnert noch daran. Das Lokal hat zwei Eingänge, wobei sich der Haupteingang auf der Seite der Oriongasse befindet. Auch der größere Gastgarten befindet sich hier, der zweite ist auf der hinteren Seite des Lokals. Sehr günstig ist, dass es ausreichend eigene Parkplätze gibt(einmal Einfahrt Oriongasse und einmal Einfahrt Haidestraße). Nach Eintreten in das Lokal befindet man sich vorerst im Raucherbreich. Stabile Holztische und Holzsesseln zieren das Lokal, ebenso wie eine helle Holzvertäfelung. Eine Schank zur Linken, wo sich auch Stehtische befinden, dahinter die Küche. Ein extra Raum ähnlich einem Wintergarten ist der Nichtraucherbereich. Für etwaige Veranstaltungen oder Feiern steht auch noch ein eigener Saal für bis zu 120 Gäste zur Verfügung. Im Eingangsbereich stehen Tafeln, auf denen saisonale Schmankerl oder Tagesangebote angepriesen werden in sehr ausreichendem Umfang! Wir haben uns im Raucherbereich, eine Hommage an meine beste Ehefrau von allen, niedergelassen, und die Luft war absolut nicht rauchgeschwängert. Absolut O.K. Was uns gleich auffiel war, dass jeder Tisch als Menage eine Meersalz– und eine Pfeffermühle statt der üblichen Streuer mit ausgerauchtem Niespulver und normalem Salz hatte fanden wir wirklich gut und bemerkenswert, besonders in diesem Rahmen. Ja, natürlich ist dieses Gasthaus kein Haubenbetrieb, eher ein Schutzhaus, eine Gaststätte, etc. und genau in diesem Rahmen und in dieser Klasse bewerte ich es. Zu unseren Speisen: Einmal eine Bouillon mit Ei, die es eigentlich auf der Karte gar nicht gibt, aber die g’standene Wirtin sagte sofort: Eier hab’n ma gnua, Supp’n sowieso, i sog dem Koch schon, wia er’s moch’n muass! das war so etwas von erfrischend und schon einmal der erste Pluspunkt. Die Suppe ein Gedicht, so soll Rindssuppe schmecken, der Dotter in der sehr heißen Suppe dazu vervollständigte den Genuss. Es wurde hierfür der Preis einer Frittatensuppe(EUR2,50) verrechnet. Fair und SEHRGUT. Einmal das saisonale Rindfleisch-Bärlauchsülzchen mit rotem Zwiebel und Kernöl(EUR5,80) eine wunderbare Sulz, für mich jedoch etwas zu lind gewürzt, aber sehr gutes Suppenrindfleisch und ausreichend Suppengemüse(vorwiegend Karotten, die aber auch noch bissig waren). Die Terrine wurde mit Bärlauch ausgelegt und ausreichend frischer roter Zwiebel, jedoch etwas zu wenig Kernöl im Dressing, machten diese Vorspeise zu einem Geschmackserlebnis. Ganze DREI Scheiben wurden zu diesem mehr als fairen Preis als Vorspeise serviert! Ich verzichtete daher auf Gebäck, denn ich hatte ja noch etwas vor. Glücklich, eine neue Variation an Sulz auch für mein geistiges Kochregister zu haben, kann ich in diesem Rahmen nur ein SEHRGUT geben. Einmal den Gebackenen Emmentaler mit Sauce Tartare(EUR5,90) mit extra Preiselbeeren zu ehrlichen EUR0,40. Ein mittlerweile generelles Manko: man kauft in der Gastronomie nicht mehr die gut gereiften und kräftigen Emmentaler. Ja, die kosten etwas mehr, aber für die Portion pro Gast reden wir hier von 15 – 20 Cent. Der Käse war aber noch immer deutlich g’schmackiger als in vielen anderen Gaststätten /Restaurants und vor allem handwerklich wirklich gut paniert und gebacken. Die Braterdäpfel wurden, nach ehrlicher Auskunft der Wirtin: Die sind aus der Fritteuse, gegen Pommes getauscht, die kross und sehr fettfrei waren.
Gerald R.
Rating des Ortes: 4 Wien, Österreich
Das Lokal«Zur Bast» steht auf historischem, wenn auch weniger erfreulichem Boden. Hier befand sich für kurze Zeit ein Nebenlager des KZ Mauthausen — ein Gedenkstein, der permanent geschmückt und gepflegt wird, erinnert noch daran. Das Lokal hat zwei Eingänge, wobei sich der Haupteingang auf der Seite der Oriongasse befindet. Auch der größere Gastgarten befindet sich hier, der zweite ist auf der hinteren Seite des Lokals. Sehr günstig ist, dass es ausreichend eigene Parkplätze gibt(einmal Einfahrt Oriongasse und einmal Einfahrt Haidestraße). Nach Eintreten in das Lokal befindet man sich vorerst im Raucherbreich. Stabile Holztische und Holzsesseln zieren das Lokal, ebenso wie eine helle Holzvertäfelung. Eine Schank zur Linken, wo sich auch Stehtische befinden, dahinter die Küche. Ein extra Raum — ähnlich einem Wintergarten — ist der Nichtraucherbereich. Für etwaige Veranstaltungen oder Feiern steht auch noch ein eigener Saal für bis zu 120 Gäste zur Verfügung. Im Eingangsbereich stehen Tafeln, auf denen saisonale Schmankerl oder Tagesangebote angepriesen werden — in sehr ausreichendem Umfang! Wir haben uns im Raucherbereich, eine Hommage an meine beste Ehefrau von allen, niedergelassen, und die Luft war absolut nicht«rauchgeschwängert». Absolut O.K. Was uns gleich auffiel war, dass jeder Tisch als Menage eine Meersalz– und eine Pfeffermühle statt der üblichen Streuer mit ausgerauchtem«Niespulver» und normalem Salz hatte — fanden wir wirklich gut und bemerkenswert, besonders in diesem Rahmen. Ja, natürlich ist dieses Gasthaus kein Haubenbetrieb, eher ein Schutzhaus, eine Gaststätte, etc. und genau in diesem Rahmen und in dieser Klasse bewerte ich es. Zu unseren Speisen: Einmal eine«Bouillon mit Ei», die es eigentlich auf der Karte gar nicht gibt, aber die g’standene Wirtin sagte sofort: «Eier hab’n ma gnua, Supp’n sowieso, i sog dem Koch schon, wia er’s moch’n muass!!!» — das war so etwas von erfrischend und schon einmal der erste Pluspunkt. Die Suppe ein Gedicht, so soll Rindssuppe schmecken, der Dotter in der sehr heißen Suppe dazu vervollständigte den Genuss. Es wurde hierfür der Preis einer Frittatensuppe(EUR2,50) verrechnet. Fair und SEHRGUT. Einmal das saisonale«Rindfleisch-Bärlauchsülzchen mit rotem Zwiebel und Kernöl»(EUR5,80) — eine wunderbare Sulz, für mich jedoch etwas zu lind gewürzt, aber sehr gutes Suppenrindfleisch und ausreichend Suppengemüse(vorwiegend Karotten, die aber auch noch«bissig» waren). Die Terrine wurde mit Bärlauch ausgelegt und ausreichend frischer roter Zwiebel, jedoch etwas zu wenig Kernöl im Dressing, machten diese Vorspeise zu einem Geschmackserlebnis. Ganze DREI Scheiben wurden zu diesem mehr als fairen Preis als Vorspeise serviert! Ich verzichtete daher auf Gebäck, denn ich hatte ja «noch etwas vor». Glücklich, eine neue Variation an Sulz auch für mein geistiges Kochregister zu haben, kann ich in diesem Rahmen nur ein SEHRGUT geben. Einmal den«Gebackenen Emmentaler mit Sauce Tartare»(EUR5,90) mit extra Preiselbeeren zu ehrlichen EUR0,40. Ein mittlerweile generelles Manko: man kauft in der Gastronomie nicht mehr die gut gereiften und kräftigen Emmentaler. Ja, die kosten etwas mehr, aber für die Portion pro Gast reden wir hier von 15 – 20 Cent. Der Käse war aber noch immer deutlich g’schmackiger als in vielen anderen Gaststätten /Restaurants und vor allem handwerklich wirklich gut paniert und gebacken. Die Braterdäpfel wurden, nach ehrlicher Auskunft der Wirtin: «Die sind aus der Fritteuse», gegen Pommes getauscht, die kross und sehr fettfrei waren. Die Sauce Tartare wird hier übrigens hausgemacht und das schmeckte man! Ein ehrliches und wohlverdientes GUT(nur wegen des Emmentalers!) in diesem Rahmen. Die Portion war sehr ausreichend. Einmal die«Gebackenen Champignons mit Sauce Tartare»(EUR5,90) — frische Schwammerl, frisch paniert und gut und kross herausgebacken sowie abgetropft. Sehr heiß wurde diese gar nicht kleine Köstlichkeit serviert und schmeckte wirklich SEHRGUT, ohne Wenn und Aber. Die Portion zu diesem Preis war sowieso auch sensationell. Ein Soda /Zitrone(ich hoffte schon, meine beste Ehefrau von allen wird nicht krank) um EUR2,80 für 0,5L sowie ein Stiegl vom Fass zu EUR3,10 für das Krügel rundeten unsere Speisen ab. Beides tadellos und kalt, wie es sein soll. Immer wieder werden hier auch Veranstaltungen /Events wie z.B. «The „Manne“ — quins» im Juni(Travestieshow), geboten. Das Lokal wird sehr gut besucht, besonders die günstigen und sehr einfallsreichen Mittagsmenüs(von EUR5,90 bis max. EUR7,60) werden sehr gut angenommen. Fazit: ich empfehle das Lokal wirklich mit ruhigem Gewissen. Ehrliche, gute und wirklich preiswerte Küche — so soll es sein. Manch anderes Gasthaus, noch dazu deutlich teurer, sollte sich davon eine Scheibe abschneiden. Hingehen, ausprobieren und genießen! Die gesamte Rechnung machte nicht nur ehrliche sondern auch besonders, ob der gebotenen Qualität, günstige EUR26,40 aus!