Wasserwelt

Die Selbsthilfegruppe Opfersolidarität trifft sich nun im Nachbarschaftszentrum Kardinal Rauscher Platz 4. Das Nachbarschaftszentrum hat nun geöffnet!
Betroffene von Gewalt, sexueller Gewalt und Kindesmisshandlung
und deren Angehörige treffen sich ab nun wieder jeden 1. und 3. Sonntag im Monat

Schon als ich das erste Mal an der Station Johnstraße aus der U-​Bahn ausgestiegen bin ist mir der Aufgang zur Wasserwelt aufgefallen. Was da wohl dahinter steckt? Klingt irgendwie nach einem riesigen Hallenbad mit verrückten Rutschen. Bei einer Freundin, die nicht weit entfernt wohnt, angekommen, hab ich dann gleich mal nachgefragt: «Ach vergiss es, da gibt’s nichts zu sehen». Leichtgläubig wie man halt so ist, hab ich die Wasserwelt dann auch nicht weiter beachtet.
Erst einige Monate später bin ich dann doch mal hier gelandet und habe genau verstanden, was sie meinte. Ein zubetonierter Platz voller pöbelnden und trinkenden Leuten auf den Parkbänken. Daneben ein Brunnen mit verschiedenen Fontänen. Wirklich schön oder erholsam finde ich das nun wirklich nicht. Lasst euch von dem Namen nicht täuschen, denn als Wasserwelt kann man das jetzt wirklich nicht bezeichnen.

Ich war ja auch dort — des öfteren. Beim ersten Mal dacht ich mir: «Was? Das soll schon alles gewesen sein? Die paar Brunnen dürfen sich Wasserwelt nennen?» Bei den nächsten Malen, als ich am Meiselmarkt war und einfach nur in der Gegend herumflanierte, wurde mir allerdings das Konzept dahinter klar und ich genoss es richtig, hier zu sitzen. Erst gestern bin ich hier wieder vorbeigekommen und hab’ diese Tafeln entdeckt, denen ich sonst noch keine Beachtung geschenkt hatte. Sie untersagen das Spielen am und im Brunnen. Schade. Sauber gemacht werden müssen die Brunnen aber dennoch, und ein Mitarbeiter fischt mit einem Netz Red-​Bull-​Dosen, Laubblätter und Mannerschnittenverpackungen raus. Ich würd auch gern in Gummistiefeln in den Brunnen herumstapfen ;) Aber ich bin laut der Gesellschaft schon zu alt und außerdem darf man ja nicht planschen. Vielleicht sollte ich mich bei den Wasserwerken bewerben?

Wenn man direkt bei der U3 Station Johnstrasse aussteigt und den Ausgang Wasserwelt nimmt, steht man, an der Oberfläche angekommen, dann eigentlich schon mittendrin in der Brunnenlandschaft. Der Platz am Meiselmarkt ist zwar durchgehend mit Steinen gepflastert und gibt wenig natürliches, das Plätschern des Wassers und die Parkbänke haben aber Etwas.
Das Spektakel mit Wasserspielen zu betiteln wäre vermutlich etwas überzogen, aber eine gewisse Verspieltheit ist durchaus zu erkennen. Verschiedene Formen und Farben der Brunnen sowie zeitlich verzögerte Wassermengen und Fontänen machen es auf jeden Fall interessant. An heissen Sommerabenden ist es sehr empfehlenswert, am Brunnenrand zu sitzen und die Füße ins kalte Wasser hängen zu lassen — kann sein, dass darin gerade ein paar Kinder plantschen, aber die haben in der Regel nichts dagegen, ihren Pool mit deinem Fußbad zu teilen.
Perfekt um mal kurz dem Stadtalltag zu entfliehen.