Gürtel

Gerade gesehen, dass auch der Gürtel schon auf Unilocal bewertet wurde, angesichts der anstehenden Unilocal Gürtel Tour will ich da auch meinen Senf dazu beitragen.
Die Bewertungen hier beziehen sich auf den Gürtel als Weggehmeile. Als solche gibt es wenig zu meckern, die Auswahl an Bars und Clubs ist riesig und vor allem unterscheiden sich die Lokale stark voneinander. Vom Indie-​Ballermann Chelsea über schickere Clubs bis zu total abgedrehten Undergroundlokalen ist für jeden etwas dabei.
Der Gürtel ist aber mehr als Weggehmeile, er ist auch Lebensraum für viele Menschen, die wegen der günstigen Mieten ein Leben in Staub und Lärm in Kauf nehmen. Auch gibt es viele spannende, oft von Mitbürgern ausländischer Herkunft geführte Geschäfte wie indische Videogeschäfte, türkische Bäckereien und vieles mehr.
Fazit: eine der spannendsten und vielfältigsten Gegenden Wiens.

Wenn man in Wien Gürtel sagt, wird der Begriff gleich mit dem Rotlicht Milieu in Zusammenhang gebracht. Auf dem Wiener Gürtel befindet sich nämlich ein Puff nach dem anderen.
Über die letzten Jahre wird aber daran gearbeitet den Gürtel wieder ins rechte Licht zu rücken, indem man die Stadtbahnbögen mit Lokalen zum Fortgehen aufpeppelt.
Dieser Versuch scheint aufzugehen, denn die Jugendlichen strömen immer öfter zu den Stadtbahnbögen. Wenn Freunde und ich nicht wissen wohin am Wochenende schauen wir immer durch die Lokale dort.
Egal ob für jüngere Teenager das Loco oder der Ride Club, das Kju für die etwas älteren oder das Chelsea und B72 für die Alternativen oder Hip Hop Fans, für jeden ist etwas dabei.
Die Verbindung könnte dank der U-​Bahnlinie U6 nicht besser sein und seit die U-​Bahn am Wochenende durch fährt, kann man die Locations im Stundentakt wechseln und von einer Seite des Gürtels bis zur anderen die ganze Nacht durchfahren und Party machen.

Am Gürtel habe ich jahrelang gewohnt und zwar dort, wo er szenemäßig am heißesten ist. Das hieß: immer wieder von einem Lokal ins nächste zu hüpfen, wobei die letzte Station nicht die U6, sondern die Wohnung selbst war. Wie praktisch. Hatten wir Gäste, so bot sich diese Art von unruhigem Clubbing wie von alleine an. Hatten wir keine Gäste, die man mit guten Eindrücken vom Wiener Nachtleben verabschieden wollte, so saß ich am liebsten im Rhiz und ließ mich dann nur widerwillen ins Carina oder ins Café Concerto zur fortgeschrittenen Stunde mitschleppen.
Leben am Gürtel bedeutet natürlich auch etwas anderes als die Möglichkeit, solche Runden allabendlich zu drehen. Es bedeutet zum Beispiel Unmengen an Staub in der Wohnung, heruntergekommene Wohnungen in heruntergekommenen Gebäuden, mal die eine mal die andere Rauferei oder Schlimmeres vor der Tür (Stichwort: Rotlichtmilieu). Es bedeutet einen nie reißen wollenden Verkehrsstrom vor der Nase, aber auch tolle und schnelle Verkehrsanbindungen in die City (in diesem Abschnitt ist die Entfernung zwischen Gürtel und Ring am kleinsten).
Wurde man nach der eigenen Adresse gefragt, so bekam man die unvermeidliche Frage zu hören: «Und? Wie ist es am Gürtel zu wohnen? Wohnen Sie straßenseitig oder hofseitig?». Hofseitig, zum Glück, und es ist viel ruhiger als in jedem Gässchen, in dem Autos vorbeifahren.

Willst du mal so richtig die Nerven verlieren? Dann ab mit dem Auto auf den Gürtel rauf zur Rush Hour. Wer hier gut gelaunt wieder rauskommt, sollte Workshops geben.
Doch es gibt auch Zeiten, wo ich es genieße am Gürtel herumzucruisen. Wenn weniger los ist, vor allem Nachts. Das Spurenwechseln, die tolle Strecke. dem Autofahrer wird viel geboten.
Ansonsten ist der Gürtel eher bekannt dadurch, dass er die Außenbezirke von den inneren trennt, also sozusagen die alten Arbeiterviertel von den damals eher höheren Klassen.
Außerdem ist der Gürtel das Mekka von der Rotlichtszene. Hier reihen sich die Bordelle eines nach dem anderen mit ihren Schaufenster und Angestellten dahinter, die man im Vorbeifahren sehen kann.
Der Gürtel ist für mich die wichtigste Straße in Wien und sie gehört dazu wie der Stephansdom.

Ein bisschen irritierend fand ich es am Anfang schon, als mir Wörter wie Gürtel, Ring oder Prater um die Ohren flogen. Bitte was? Aber innerhalb kürzester Zeit hat man diese Begriffe dann doch in seinen Wortschatz integriert und darüber hinaus sind sie für jeden Wien-«Einsteiger» erst einmal gute Orientierungspunkte.
Kommen wir nun aber zum Gürtel. Ziemlich bekannt ist er die letzten Jahre über die Grenzen Wiens hinaus geworden, dank der florierenden Kneipenszene unter den Stadtbahnbögen, auf denen auch die U6 verkehrt. Die U-​Bahnlinie mit den wohl schönsten Stationen, wie ich ja schon betont habe. Zu meiner großen Verwunderung ist der Hype bis zu meiner Oma durchgedrungen, die mir dann vor meinem Umzug einen zwei-​seitigen Artikel darüber aus der Zeit in die Hand drückte.
Der Gürtel ist nicht nur Verkehrsader Nummer Eins in Wien, sondern auch Heimat vieler Bordelle — vor allem rund um die Thaliastraße finde ich es daher nachts nicht besonders spaßig alleine unterwegs zu sein. Dabei ist es für Männer, die an solchen Angeboten nicht interessiert sind wahrscheinlich noch nerviger, denn die Damen versuchen einen gerne mal einfach mit reinzuziehen — ob man will oder nicht.
Aber gehen wir mal wieder weg von den Schattenseiten und wenden uns wieder den schöneren Dingen zu: Kneipen, Clubs findet man vor allem zwischen Josefstädter Straße und Nußdorfer Straße jede Menge, allerdings geht der Abend hier etwas später als anderswo los und die meisten Locations wie Chelsea oder B72 sind eher etwas für die tiefen Nacht– und frühen Morgenstunden. Der perfekte Abend am Gürtel endet dann mit einem Snack an einem der vielen Würstelstände und der ersten U-​Bahn, die einen dann sicher ins heimische Bett bringt.

Für mich gibt es nichts nervigeres, als wenn man abends weg geht, der Club nicht so ist, wie man ihn sich vorstellt und der Nächste leider hunderttausend Kilometer entfernt ist, so dass man schon gar keine Lust mehr hat weg zu gehen, bis man dort angekommen ist. Für solche Probleme gibt es den Gürtel, denn hier ist ein Club und eine Bar neben der Nächsten.
Gefällt einem das Chelsea nicht, geht man weiter ins B72, mag man auch das nicht, kann man auf das Café Carina oder eines der anderen vielen Lokale ausweichen. Irgendwas wird auf jeden Fall dabei sein. Auch sehr angenehm ist, dass sich immer eine U-​Bahn in der Nähe befindet beziehungsweise zu später Stunde auch genug Taxis fahren, die einen heil nach hause bringen können. Doch da hier abends viele junge Leute unterwegs sind, braucht man sich eigentlich keine Gedanken um die Sicherheit zu machen.
Für Leute, die etwas schicker weg gehen wollen, wird es hier vielleicht etwas schwieriger etwas zu finden, aber wer einfach nur tanzen und feiern mag und auf großes Aufstylen keinen Wert legt, der ist hier genau richtig.

Der Gürtel ist der perfekte Platz, um eine Nacht durchzuzechen.
Erstens ist der Gürtel sehr einfach zu erreichen. Der Westbahnhof, eine zentraler Verkehrsknotenpunkt ist nicht weit weg und die U6 fährt den Gürtel entlang. Nach 00:30 Uhr, wenn die U-​Bahnen, Straßenbahnen und Busse ihren Betrieb einstellen, beginnen die Nightlines ihren Dienst. Die N64 fährt am Gürtel in beide Richtungen.
Zweitens stehen eine große Anzahl an Bars und Clubs direkt am Gürtel, wie beispielsweise das Chelsea, Kju oder B72. Schließen diese Lokal ihre Pforten, gibt es ein weiteres Lokal, das erst dann beginnt sich zu füllen, das Café Concerto. Dort kann man leicht bis 7 oder 8 Uhr Früh die Nacht zum Tag werden lassen.
Schließlich möchte ich auch noch die Vielzahl an Würstelständen und Kebap-​Hütten erwähnen. Beispielsweise der berühmte Würstelstand Leo ist am Gürtel zu finden. Ist man aber in der Nähe vom Urban-​Loritz-​Platz kann man dort zwischen sage und schreibe vier verschiedenen Kebap-​Hütten und einem Würstelstand wählen.

entweder man liebt den Gürtel, man meidet ihn — oder man denkt nicht darüber nach und schaut was passiert…
eine Zeit lang gehörte ich zu der Gruppe Menschen die sich ständig kaum abseits des Gürtels bewegen und schlug mir eine Nacht nach der Nacht in den unterschiedlichsten Lokalen um die Ohren…
Nach Jahren schon zu einer monotonen Fadinesse verfahrenen Gewohnheit suchte ich den größtmöglichsten Abstand zu diesem Teil der Stadt… und erfolgreich hab ich den Gürtel über eine längere Zeit gemieden…
…Ausnahmen waren stets Orte wie der Ragnerhof (obwohl: nicht direkt am Gürtel), das Einbaumöbel oder Locations die nicht dem immerwährenden selben Trott verfallen sind.
Ohne Zweifel gibt es mittlerweile schon wieder Tage an denen ich den Gürtel ganz gut vertrage… Chelsea vermeide ich aus Prinzip am Wochenende — das Einzige das mir den Weg dorthin noch bahnen kann ist ein gutes Konzert…
alles andere ist Stimmungsabhängig… und obliegt natürlich dem Geschmack jedes Einzelnen…
Und wie schon gesagt, bei mir war schon alles da, von «Gürtel-​Fan-​Stimmung» bis totaler «Gürtelablehnung»…
aber «Gürtel» ist nicht gleich «Gürtel» … einfach ausprobieren — und am besten alles mal ausprobieren was dort so steht und sich bewegt…

Der Gürtel, vielleicht der beste Platz um in Wien Club-​Hopping zu machen, sprich von Club zu Club bzw. von Kneipe zu Kneipe zu ziehen.
Die höchste Frequenz an Bars gibt es wahrscheinlich von Alser Straße bis Thalia Straße.
Das B72, das Rhiz, Chelsea, Café Concerto und der Weberknecht alle Bars, die einmal besucht werden sollten!
Außerdem gibt es hier einen McDonalds der bis spät die Heimkehrenden versorgt oder auch viele Döner, Pizza und sonstige Stände, die den Hunger zwischendurch stillen.